„Die größten Bildungsunterschiede entstehen in den ersten sechs Lebensjahren“
Insgesamt sei in Deutschland zu beobachten, dass der Zugang zu weiterführenden Schulen und zum Studium einfacher geworden sei, so der Geschäftsführende Direktor des DIPF in einer Sendung des hr-info. Von diesen Öffnungsprozessen profitierten jedoch nicht nur Kinder und Jugendliche aus sozial weniger begünstigten Familien, sondern aus allen Herkunftsgruppen. Insofern habe sich die soziale Schere in Deutschland nicht verkleinert, sondern bleibe stabil.
Entscheidend für die Bildungsgerechtigkeit seien die ersten sechs Lebensjahre, betonte der Bildungsforscher. In diesem Alter entstünden die größten Bildungsunterschiede. „Schule ist nicht in der Lage, dieses Delta aus den ersten sechs Jahren zu kompensieren. Es wird nicht größer, aber es wird auch nicht kleiner“. Um die Ungleichheiten zu verringern, brauche es in den Kitas gezielte qualitätsvolle Aktivitäten, die auf die Schule vorbereiten. Als Beispiele nannte er die Einführung des Zahlenraums bis zehn, aber auch den Umgang mit Stift und Schere.
Dem gegenüber stünden jedoch fehlende Kitaplätze und fehlendes Personal, aber auch Qualitätsprobleme, etwa fehlende Qualifikationen des Personals, so Maaz weiter. Zudem müsse weiterhin das Bewusstsein ausprägt werden, dass Bildung bereits in diese frühe Phase der Kindheit gehört.