Projekt des Monats: Hector – Wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien in Hessen und Baden-Württemberg
Wie können besonders begabte Grundschulkinder bestmöglich gefördert werden? Welche Konzepte der Förderung sind besonders geeignet, welche Formen der Umsetzung sinnvoll? Hier setzen die Hector Kinderakademien an, die in Baden-Württemberg seit mehr als zehn Jahren zusätzliche Förderangebote für Grundschüler*innen anbieten – an 69 Standorten mit jährlich etwa 23 000 teilnehmenden Kindern. Das freiwillige, außerschulische Förderprogramm legt einen besonderen Fokus auf den MINT-Bereich und möchte Kinder beispielsweise unterstützen, ein adäquates Selbstkonzept auszubilden, selbstregulatorische Fähigkeiten und Sozialkompetenz einzusetzen sowie bereichsspezifische Fachkompetenzen und allgemeine kognitive Schlüsselqualifikationen auszubilden. Im kommenden Schuljahr starten auch an den Grundschulen in Hessen Hector Kinderakademien.
Umfangreiche Kooperationen
Das DIPF übernimmt zusammen mit dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen die Aufgabe, die Kinderakademien wissenschaftlich zu begleiten – mit dem Projekt „Hector – Wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien in Hessen und Baden-Württemberg“. Ein Team von DIPF-Wissenschaftler*innen der Abteilungen Bildung und Entwicklung und Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen unterstützt bei der Implementierung der Angebote, der Entwicklung von Kursangeboten und der Qualifizierung der Koordinator*innen und Multiplikator*innen. Außerdem leitet das DIPF die Evaluation des Programms und die Untersuchung von damit verbundenen wissenschaftlichen Fragestellungen.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Marcus Hasselhorn und Prof. Dr. Hanna Beißert, die Gesamtkoordination für alle Hector-Aktivitäten am Institut hat Dr. Nina Brück inne. „Die Hector Kinderakademien werden gemeinsam vom DIPF und dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung wissenschaftlich begleitet. Dabei arbeiten wir eng mit dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen zusammen, welches den strukturellen Aufbau der Kinderakademien verantwortet. Die Hector Stiftung II finanziert das Projekt. Perspektivisch könnte es weitere Kooperationspartner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft geben, die das Kursprogramm mitgestalten“, so Dr. Nina Brück zu den Kooperationen.
Frankfurter Forum 2024 zum Thema "Förderung besonders begabter Grundschulkinder"
Die Koordinatorin betont, wie wichtig eine Förderung für besonders begabte Kinder ist: „Diese zu erhalten, ist für die Kinder essentiell, damit sie ihr Talent entwickeln können und aus ihrem Potenzial auch eine sichtbare Leistung werden kann. Lehrkräfte und Pädagog*innen müssen dabei unterstützt werden, Begabung erkennen zu können. Damit diese bei den Kindern nicht verkümmert“, so Brück.
Wichtig ist dem Team aus Wissenschaftler*innen auch, das Thema bei Lehrkräften und Pädagog*innen bekannter zu machen, beispielswiese auf dem Frankurter Forum, das diesmal das Thema „Förderung besonders begabter Grundschulkinder“ in den Blick genommen hat. Am 22. August wurden im Casinogebäude der Goethe-Universität in Workshops, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion Konzeptionen und Umsetzungsmöglichkeiten der Förderung besonders begabter Grundschulkinder vorgestellt und diskutiert – und konkrete Förderkurse vorgestellt. Das nächste Ziel haben die Wissenschaftler*innen dabei fest vor Augen: Noch in diesem Jahr sollen hessenweit Kinderakademien an den Start gehen. „Wir wollen dafür Standorte und Kursleitungen gewinnen, Kursentwicklungen vorantreiben, weiter an Fragen zur Identifikation von hochbegabten Kindern arbeiten und daran, wie die Förderung in den Kinderakademien noch besser unterstützt werden kann“, so Brück.