DIPF – Wissen über Bildung

Das DIPF will mit Wissen über Bildung – mit Forschung, Informationsinfrastrukturen und Transferaktivitäten – dazu beitragen, Herausforderungen für Bildung und für das Erforschen von Bildung zu bewältigen. Die Forschungs- und Informationsinfrastrukturen des Instituts stellen auf digitalem Weg allen wissenschaftlichen, pädagogischen und bildungspolitischen Akteur*innen umfassende Informationen und Daten über Bildung bereit. Dabei ist das DIPF vor allem auch wichtiger Gesprächspartner und Ratgeber für Bildungspolitik und –verwaltung.

Herausforderungen im Bildungswesen

Zu den gesellschaftlichen Herausforderungen gehören die umfassende Digitalisierung von Wissens- und Bildungsangeboten sowie ihrer Nutzungsmöglichkeiten, eine gerechte Teilhabe an Bildung, die weitere Verbesserung von individuell angepassten Förderangeboten sowie Bildungsangebote, die die gemeinsame Verantwortung gegenüber anderen und der Erde nachhaltig stärken. Immer wichtiger wird, dass Politik, Verwaltung, Forschung, Schulen und Kitas auf der Basis von gesicherten Erkenntnissen entscheiden und handeln können. Dafür erarbeitet das DIPF forschungsbasiertes Wissen und stellt Forschungsdaten sowie gut aufbereitete Informationen digital und offen zur Verfügung.

Bildungsmonitoring

Mittels kontinuierlichem Bildungsmonitoring sammeln die Wissenschaftler*innen am DIPF Daten zum Bildungswesen, beobachten und analysieren Veränderungsprozesse und koordinieren das zentrale Instrument des Bildungsmonitorings in Deutschland: den Nationalen Bildungsbericht. Seit 2006 ist das DIPF für die Koordination der nationalen Bildungsberichterstattung zuständig und unterstützt Politik und Verwaltung dadurch wesentlich dabei, die Rahmenbedingungen für Bildung bundesweit zu verbessern.

Forschungsarbeiten von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung

Mit einer Vielzahl an Forschungsprojekten bringt sich das DIPF in wichtige gesellschaftliche Debatten ein und leistet einen zentralen Beitrag zur Bewältigung von Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft und das Bildungswesen konfrontiert sind. Im Kontext der weltweiten Covid-19-Pandemie sind neben der Veröffentlichung zahlreicher Dossiers zum Beispiel folgende Projekte zu nennen:

Mit IT-orientierten Angeboten wie dem Projekt MYSKILLS – Berufliche Kompetenzen erkennen arbeitet das DIPF daran, die beruflichen Chancen von Menschen zu erhöhen, denen der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt bisher erschwert wird, weil sie erworbene Kompetenzen kaum belegen können. Im Rahmen des Projekts werden Instrumente zur validen Messung beruflicher Kompetenzen von formal gering qualifizierten Personen entwickelt und empirisch erprobt. Die Messung der Fähigkeiten von Migrant*innen und Geflüchteten findet dabei besondere Berücksichtigung.

Internationale Bildungsvergleichsstudien

Aufgrund seiner Expertise im Bereich der Large-Scale-Assessments und seiner langjährigen Erfahrung im Management dieser Erhebungen, leistet das DIPF zentrale Beiträge zu wichtigen internationalen Studien. An den PISA-Erhebungen beteiligt sich das Institut beispielsweise seit 2009 mit wechselnden Aufgaben.

Transfer-Projekte und Verbundkoordinationen

  • BISS Transfer – Bildung durch Sprache und Schrift ist eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in Schulen und Kitas. Bis 2025 arbeiten rund 90 Verbünde aus Schulen und Kitas daran, wissenschaftlich fundierte Konzepte zur sprachlichen Bildung in der Praxis zu implementieren. Das DIPF ist Mitglied des Trägerkonsortiums.
  • Forschende an 25 Einrichtungen haben sich im Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) zusammengeschlossen, um ihre Expertise zu bündeln und die Sichtbarkeit der Leibniz-Gemeinschaft in Bildungsfragen bei politischen Entscheidungsträger*innen, in der Bildungsadministration und in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Jedes Jahr lädt das vom DIPF koordinierte Forschungsnetzwerk zum Bildungspolitischen Forum ein, das dem Austausch zwischen Akteur*innen aus Bildungspraxis, Politik und Wissenschaft dient.
  • Das DIPF hat die Koordination des Forschungsverbunds Schule macht stark – SchuMaS übernommen. Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative arbeiten Wissenschaftler*innen aus 13 Institutionen gemeinsam mit 200 Schulen in sozial herausfordernden Lagen daran, sozial benachteiligten Schüler*innen bestmögliche Bildungsmöglichkeiten zu ermöglichen und damit Bildungsungleichheit bundesweit entgegenzuwirken.

Wissenschaftliche Expertise und Beratung

Die Wissenschaftler*innen am DIPF nehmen regelmäßig an Konferenzen, Tagungen und Debatten teil und stehen nach Möglichkeit gern als Referierende oder Interviewpartner*innen zur Verfügung (Liste mit Expert*innen und Forschungsschwerpunkten).
Ausführliche Informationen zu den Forschungsarbeiten am DIPF finden Sie in unserem Tätigkeitsbericht.

Bildungspolitik aktuell

An dieser Stelle halten wir für Sie ausgewählte Pressemitteilungen, Veranstaltungshinweise und weitere aktuelle Inhalte bereit. 

26.09.2024 Pressemitteilung

Praxis und Forschung gemeinsam für bessere Startchancen

Der Forschungsverbund zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms hat seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, dass die an dem Programm beteiligten Schulen sowie ihr Steuerungs- und Unterstützungssystem umfassend von wissenschaftlicher Expertise profitieren. Das von Bund und Ländern für zehn Jahre mit 20 Milliarden Euro geförderte und am 1. August 2024 gestartete Startchancen-Programm will mit einem wegweisenden Ansatz den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen. Dafür unterstützt es systematisch rund 4000 Schulen in sozial herausfordernden Lagen.
17.06.2024 Pressemitteilung

Das Bildungssystem arbeitet am Anschlag und steht unter großem Anpassungsdruck

Wie der aktuelle nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2024“ zeigt, steht das Bildungssystem vor großen Herausforderungen. Dazu zählen der Mangel an Fachpersonal, eine unzureichende Finanzierung, ein hoher Transformationsbedarf durch Zuwanderung und Digitalisierung, stagnierende und zum Teil sogar sinkende Schulleistungen sowie anhaltende soziale Ungleichheiten. Zugleich ist in einigen Bildungsbereichen die Nachfrage höher als das Angebot. Eine stärkere Abstimmung zwischen Politik, Verwaltung, Praxis und Wissenschaft erscheint geboten. Das macht auch das Schwerpunktkapitel des Berichts zur beruflichen Bildung deutlich.
06.02.2024 Medienbericht

Fehlende Verzahnung

In einem Interview des Online-Magazins „Schulmanagement“ erläutert Prof. Dr. Kai Maaz Ansätze, um den sozial ungleichen Bildungschancen in Deutschland besser entgegenzuwirken.
01.02.2024 Pressemitteilung

Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung erweitert Angebote für eine „offene Wissenschaft“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Fachinformationsdienst (FID) Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung für weitere drei Jahre. Im Rahmen dieser vierten Förderperiode wird der im Fachportal Pädagogik angesiedelte Dienst zur weiteren Öffnung der Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung im Sinne von Open Science beitragen. Ein Fokus wird darauf liegen, den Nutzer*innen Literatur- und Fachinformationen über den Ausbau eines fachlichen Wissensgraphs noch besser zugänglich zu machen. Auch andere Angebote des FID werden ausgebaut. Zudem soll die Fachcommunity noch stärker dabei unterstützt werden, kollaborativ zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen.
08.12.2023 Nachricht

Wie die Lehrkräftebildung langfristig reformiert werden kann

Das neue Gutachten „Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung für einen hochwertigen Unterricht“ der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) ist erschienen. Die Kommission formuliert darin Ziele und Standards für das Studium, den Vorbereitungsdienst und die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. Auch geht es darum, wie die Ausbildung attraktiver werden kann und wie sich der künftige Lehrkräftebedarf verlässlicher vorhersehen lässt.