Bildung in Zeiten der Coronakrise: Podiumsdiskussion zur Buchmesse
Podiumsdiskussionen in Zeiten von Corona. Das bedeutet konkret: wenige Zuschauer, verteilt mit Abstand in einem großen Saal – und natürlich mit Maske. Alles war gut geplant bei der Gesprächsrunde "Abgehängt? Bildung in Zeiten der Coronakrise" am vergangenen Mittwoch, 14. Oktober 2020, in der Deutschen Nationalbibliothek im Rahmen des Bookfests der Buchmesse. Nur Aladin El-Mafaalani, Autor des Buches „Mythos Bildung” und Professor für Erziehungswissenschaften an der Uni Osnabrück – und sicher ein streibarer Gesprächspartner –, musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Auch dies: Corona-Unwägbarkeiten, an die man sich gewöhnen muss.
Doch das tat der angeregten Diskussion von Maresi Lassek, Vorsitzende des Grundschulverbandes, und Mareike Kunter, Direktorin der Abteilung Bildungsqualität und Evaluation am DIPF zusammen mit Moderatorin Karin Plötz von LitCam keinen Abbruch.
Durch die Corona-Pandemie und die dadurch durchgeführten Schulschließungen "fallen uns jetzt die Mängel im Bildungssystem, die vorher schon da waren, auf die Füße", so Lassek. In Deutschland mangele es weiterhin an einer "Wertschätzung von Bildung in der Gesellschaft", so Kunters Fazit. Das Voranbringen der Digitalisierung sei nun einer der Hebel, an denen angesetzt werden müsse. Dennoch sei die Digitalisierung kein Allheilmittel in der jetzigen Situation. Es seien die Kinder aus prakären Verhältnissen, die schon jetzt durch die Schulschließungen erheblich benachteiligt seien, so Kunter.