Bildungsgeschichte und digitale Geisteswissenschaften: eine fruchtbare Kombination
Digitale Technologien eröffneten demnach neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, etwa indem Bestände, die bisher nur in einer Archivkiste verfügbar waren, über das Internet zugänglich gemacht und indem neue Analysemethoden möglich werden. Bei der Digitalisierung der Bestände sei es die größte Herausforderung, „dass man eigentlich, bevor man etwas digitalisiert, schon wissen müsste, warum man das jetzt digitalisiert, um dann zu wissen, wie man es digitalisiert“, betont die Forscherin, die seit Februar in der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung tätig ist. Wichtig sei ihr, die verfügbaren Infrastrukturen der historischen Bildungsforschung zu untersuchen, deren Verbesserungspotenziale und natürlich auch die Bedarfe aus der Forschung zu identifizieren.
„Die Kombination von Geschichtswissenschaft und digitalen Geisteswissenschaften ist aber auch außerhalb von wissenschaftlichen Einrichtungen fruchtbar“, unterstreicht Vogel. „Das Digitale erstreckt sich ja nicht nur auf die Forschung und verharrt da, sondern spielt auch in Bildungseinrichtungen, in Einrichtungen der Kulturvermittlung eine immer größere Rolle – nicht nur mit Blick auf Vermittlungstechniken, sondern auch mit Blick auf die Frage, wie will ich mein Wissen visualisieren, wie will ich das, was ich hier auszustellen oder auszuleihen habe, an den Menschen bringen.“