Corona-Pandemie: Wo stehen wir am Anfang des neuen Schuljahrs?

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01.09.2021 Medienbericht
Prof. Dr. Mareike Kunter diskutiert auf SWR2 mit weiteren Experten

Gemeinsam mit Bildungsjournalist Armin Himmelrath und Heinz-Peter Meidinger, dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes wird in dem Radiobeitrag Bilanz gezogen und ein Ausblick auf drängende Handlungsbedarfe gegeben. DIPF-Bildungsforscherin Kunter hält etwa fest, dass man aus vielen, auch internationalen Studien inzwischen wisse, dass der erste Lockdown und die Schulschließungen zu merklichen Leistungseinbußen geführt haben. „Und das hat Kinder aus ärmeren Familien, aus Familien mit einem geringeren Bildungshintergrund, aber eben auch die jüngeren Kinder stärker betroffen“, so Kunter. Außerdem dürfte man nicht vergessen, dass auch erhebliche Defizite beim sozialen Miteinander und den sprachlichen Fähigkeiten entstanden seien.

Mit den verschiedenen Förderprogrammen sei ein erster Schritt getan, findet sie, man dürfe aber nicht erwarten, dass alle Defizite in wenigen Wochen aufgeholt seien. So seien die Programme auch langfristiger angelegt. Für die Zukunft richtet die Psychologin den Blick unter anderem auf zwei Felder, wo sie dringenden Handlungsbedarf sieht: Als erstes nennt sie den Bereich der individuellen Förderung von Kinder, die besondere Unterstützung brauchen. „Das ist in der Pandemie sehr schwierig geworden und hier haben wir glaube ich sehr viel Nachholbedarf“, urteilt Kunter. Als zweiten Punkt merkt sie an, dass die Bedeutung von Schule als Ort von kooperativen Lernformen stärker berücksichtigt werden müsse: „Es geht nicht nur darum, ob Unterricht stattfindet, sondern auch wie. Lernen besteht vor allem aus Kommunikation und gemeinsamen Erarbeiten.“

Die gesamte SWR2-Diskussion, die noch viele weitere Aspekte wie die Unterstützung der Lehrkräfte, die Digitalisierung und Luftfilter an Schulen thematisiert, steht online zur Verfügung.