Hat das Kindeswohl in der Pandemie Priorität?
Befragt nach der Priorität für das Kindeswohl in der Pandemiepolitik kommt DIPF-Bildungsforscherin Kunter zu einem deutlichen Urteil: „Die oberste Priorität erkennt man im politischen Handeln nicht.“ Zwar habe es seit den letzten Sommerferien ein relativ klares Bekenntnis dazu gegeben, die Schulen offenzuhalten, so die Wissenschaftlerin. Jedoch sei ein regulärer Kita- und Schulbetrieb angesichts von häufiger Quarantäne und viel ausfallendem Fachpersonal kaum aufrecht zu erhalten. Konkret vermisst Professorin Kunter in den aktuellen Lockerungsbeschlüssen detaillierte Aussagen zu den Perspektiven für die Kinder und Jugendlichen, für die seit nun mehr bald zwei Jahren nicht nur Schulangebote, sondern auch Freizeit- und Unterstützungsangebote ausfallen. Die Psychologin betont eindringlich, welch nachhaltige Folgen das für die Psyche und die Bildungschancen der Kinder haben kann.
Das gesamte Interview mit Prof. Dr. Mareike Kunter in der HR2-Sendung „Der Tag“ (ab Minute 31:50)