SWK-Gutachten für Sekundarstufe I veröffentlicht

In ihrem neuen Gutachten nimmt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK), zu deren Mitgliedern auch der Geschäftsführende Direktor des DIPF Prof. Dr. Kai Maaz zählt, die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch sowie die Naturwissenschaften in den Fokus und beschäftigt sich darüber hinaus mit überfachlichen Kompetenzen in den Bereichen Digital Literacy, Selbstreguliertes Lernen und Identitätsentwicklung, Berufsorientierung sowie dem Übergangssektor.
Das Gutachten erläutert, welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen Schüler*innen am Ende der Sekundarstufe I erreichen müssen, um ihnen einen erfolgreichen Übergang in die berufliche Ausbildung und eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Unterrichts- und Schulentwicklung solle auf die Sicherung der basalen und der (für Ausbildung und gesellschaftliche Teilhabe) unverzichtbaren funktionalen Kompetenzen abzielen, was eine entsprechende Qualifizierung aller Akteur*innen im Bildungssystem erfordere.
In den letzten Jahren haben die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Schüler*innen in der Sekundarstufe I deutlich abgenommen. Viele Schüler*innen verfehlten die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik, was ihnen die Teilhabe an Bildung, Arbeitswelt und Gesellschaft erschwere oder unmöglich mache. Gründe seien fehlende basale und funktionale Kompetenzen sowie eine unterentwickelte Selbstregulation.
„Wir verlieren junge Menschen zu häufig schon am Beginn ihrer Schulkarriere und am Übergang in die weiterführende Schule. Wenn die Basiskompetenzen nicht sitzen, erscheint jeder weitere Lernschritt als Überforderung. Um jungen Menschen das nötige Rüstzeug für die weitere Ausbildung mitzugeben, ist es deshalb wichtig, auch die berufsspezifischen Fähigkeiten und die personalen Kompetenzen stärker in den Blick zu nehmen.“, betont die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper, für die Bildungsministerkonferenz.
Um die zukunftsfähige Grundbildung zu sichern, empfiehlt die SWK Schulen, stärker auf die Vermittlung von Lernstrategien, Persönlichkeitsentwicklung und Berufsorientierung zu setzen. Zu den weiteren Empfehlungen zählt, den Übergangssektor strukturell weiterzuentwickeln und systematisch auf der Basis diagnostischer Ergebnisse individuelle Förderangebote – vor allem im Bereich funktionaler Kompetenzen – zu entwickeln sowie umzusetzen und mit einem Mentoring bis in die Ausbildung zu verbinden.
Gutachten (pdf)
Zusammenfassung des Gutachtens (pdf)