Anders lernen: Expert*innen-Runde hebt Potenziale außerschulischer Lernorte hervor
Wissen wächst nicht nur im Klassenzimmer: Außerschulische und informelle Lernorte sind wichtig für Kinder und Jugendliche. Warum sowohl traditionelle Einrichtungen wie Gedenkstätten und Museen, als auch innovative Lernorte wie Maker Spaces oder Fab Labs in Zukunft noch wichtiger werden und welche Potenziale sie bieten, beleuchten heute nationale und internationale Expert*innen beim "Bildungspolitischen Forum" in Berlin.
BPF23: Bildungspolitisches Forum fokussiert Chancen außerhalb des Klassenzimmers
"Außerschulische Bildungsangebote befinden sich im Wandel. Sie werden partizipativer und digitaler", betont Prof. Dr. Ulrike Cress, Direktorin des in diesem Jahr mitausrichtenden Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen, die das Forum mit einer thematischen Einführung eröffnet. Diese erlebnisorientierten und häufig konstruktiv-kollaborativen Lernformate böten wichtige Ergänzungen zum Schulunterricht. "Zudem haben sie das Potenzial, junge Menschen für wissenschaftliche und gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren", unterstreicht die Tübinger Bildungsforscherin und verweist auf aktuelle Herausforderungen: "Der Besuch von Bildungsorten außerhalb der Schule kann zum Beispiel die Bedeutung von Klimawandel oder Künstlicher Intelligenz konkretisieren und veranschaulichen. Das schafft die Basis für ein langfristiges Interesse der Kinder und Jugendlichen."
Positionspapier zeigt Handlungsoptionen auf
Anlässlich des BPF23 hat das Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale unter Leitung von Prof. Dr. Stephan Schwan ein Positionspapier verfasst. In diesem werden Handlungsoptionen für Bildungspolitiker*innen und den Bereich Forschungsförderung dargestellt und es wird aufgezeigt, wie die Lern-Potenziale außerhalb des Klassenzimmers zukünftig besser ausgeschöpft werden können. Dazu gehört beispielsweise eine engere Verknüpfung von Schulen und außerschulischen Lernorten durch innovative Formate wie mobile Museen oder virtuelle, internetbasierte Besuche. Neben der Frage, wie eine solche noch stärkere Verknüpfung gelingen kann, beleuchten die Expert*innen hierfür weitere zentrale Fragen:
- Wie kann das Interesse an informellen Lernorten auch in der Freizeit geweckt und aufrechterhalten werden, insbesondere bei bildungsfernen Jugendlichen?
- Wie können die Möglichkeiten digitaler Medien für die außerschulische und informelle Bildung von Kindern und Jugendlichen sinnvoll genutzt werden?
- Welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese Fragen evidenzbasiert beantworten zu können?
BILDUNGSDIALOG: Podiumsdiskussion ab 15:30 Uhr im Livestream
Auch beim heutigen BPF23, das in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin stattfindet, diskutieren die Expert*innen das Thema „Außerschulische und informelle Lernorte für Kinder und Jugendliche“ und erarbeiten in mehreren Foren Impulse für Bildungspraxis und Politik. Ausgewählte Programmpunkte können via Livestream verfolgt werden, darunter um 15.30 Uhr die abschließende und gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verantwortete Podiumsdiskussion BILDUNGSDIALOG, bei der unter der Leitfrage „Welche Potenziale bieten außerschulische Lernorte? Welche Herausforderungen bestehen?“ folgende Expert*innen diskutieren:
- MinDir Dr. Thomas Greiner
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Stefanie Remlinger
Bezirksbürgermeisterin Berlin - Dr. Martin Storksdieck
Oregon State University | STEM Research Center, Direktor - Dr. Doris Lewalter
TU München & ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien - Jacob Chammon
Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung
Das Positionspapier ist online verfügbar. Es zeigt auf, wie die Lernpotenziale außerhalb des Klassenzimmers zukünftig besser ausgeschöpft werden können und weist auf Entwicklungsbedarfe und zentrale, noch offene Fragen hin.
Nähere Informationen zum heute ausgerichteten Bildungspolitischen Forum
Ausgewählte Programmpunkte sind via Livestream zu verfolgen.
Für die inhaltliche Ausgestaltung des Forums ist in diesem Jahr das IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien gemeinsam mit dem Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum, der TUM | Technische Universität München sowie dem ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft verantwortlich. Das Bildungspolitische Forum wird jedes Jahr vom Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) organisiert, das am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformationen verortet ist. Ziel der Veranstaltung ist, gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Bildungspraxis und der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Herausforderungen im Bildungswesen zu diskutieren.
Im Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) haben sich Forscher*innen aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken, Linguistik, Kultur-, Medien- und Neurowissenschaften, Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Informationswissenschaft und Informatik an 25 Einrichtungen zusammengeschlossen, um ihre Expertise zu bündeln und Entscheidungsträger*innen in der Bildungsadministration zu beraten. Das Netzwerk will dazu beitragen, Potenziale von Bildung und für Bildung besser zu erschließen und Ansatzpunkte für tragfähige Konzepte sowie erfolgsversprechende Reformen zu finden. Die Koordinationsstelle des Netzwerks ist am DIPF angesiedelt. Weitere Informationen: www.leibniz-bildung.de
Pressekontakt
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien
Simone Falk von Löwis of Menar
Tel.: +49 7071 979-286
E-Mail: cy5mYWxrQGl3bS10dWViaW5nZW4uZGU=
Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum
Dr. Siëlle Gramser
Tel.: +49 6131 8885 134
E-Mail: YW5uZXR0ZS5ib2VnbEBsZWl6YS5kZQ==
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft
Michelle Stolte
Tel: +49 170 6127528
E-Mail: cHJlc3NlQGxlaWJuaXotemFzLmRl
DIPF | Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Anke Wilde
Tel.: +49 69 24708-824
E-Mail: YS53aWxkZUBkaXBmLmRl