Corona als Brennglas für die Herausforderungen des deutschen Bildungssystems
Die pandemiebedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 und zum Jahreswechsel 2020/21 stellen eine nie dagewesene Herausforderung im deutschen Bildungssystem dar. Lehrkräfte und Schüler*innen mussten sich auf eine völlig neue Unterrichtssituation einstellen, und Eltern waren auf einmal unmittelbar in die schulische Bildung ihrer Kinder eingebunden. Anliegen des Buches ist es, die durch die Pandemie erzwungenen Veränderungen zu beschreiben und deren Folgen für die Schulen und die daran Beteiligten aufzuzeigen. Diese Entwicklungen denken die Autor*innen, die aus Forschung und Praxis stammen, konstruktiv weiter und analysieren, was sich in Zukunft ändern muss, damit Schulen ihre gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen können und krisenfester werden.
„Auf Dauer muss es unser aller Ziel sein, den Unterricht und das Lernen so zu gestalten, dass Bildungserfolg nicht mehr abhängig ist von der sozialen Herkunft der Kinder. Das erfordert wesentliche Änderungen bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, aber auch im Zusammenspiel von Schule und Verwaltung“, unterstreicht Prof. Dr. Kai Maaz, Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, ergänzt: „Die Schulschließungen haben viele bestehende Herausforderungen in unserem Bildungssystem offenkundig gemacht, die auch nach der Pandemie nicht verschwunden sein werden. Dazu zählt auch die sprachliche Bildung. Nur wer gut lesen und schreiben kann, ist in der Lage, erfolgreich zu lernen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Für Schülerinnen und Schüler, die damit Schwierigkeiten haben, hat sich die Situation durch die Corona-Pandemie verstärkt.“
Das jetzt vorliegende, beim Dudenverlag erschienene Buch ist eine im besten Sinne populärwissenschaftliche Veröffentlichung, die wissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich für die interessierte Öffentlichkeit aufbereitet. Es fragt nach bei Schüler*innen und Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen. In den einzelnen Kapiteln widmet es sich den Strukturen des Bildungssystems, der Qualitätssicherung an Schulen, der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, der Unterrichtsqualität, der Digitalisierung, der sprachlichen Bildung, der mathematischen Bildung und den Ungleichheiten im Bildungssystem.
Mitgewirkt haben Dr. Martina Diedrich (Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung Hamburg), Prof. Dr. Birgit Eickelmann (Universität Paderborn), Ilka Huesmann (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache), Frauke König (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache), Prof. Dr. Mareike Kunter (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation), Michaela Mörs (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache), Anna Niewerth (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache), Prof. Dr. Susanne Prediger (Technische Universität Dortmund, Deutsches Zentrum für Lehrerbildung Mathematik), Prof. Dr. Sandy Taut (Bayerisches Landesamt für Schule), Dr. Franziska Baier (Goethe-Universität Frankfurt) sowie Dr. Till Woerfel (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache).
Veröffentlichung
Maaz, K. & Becker-Mrotzek, M. (Hrsg.). (2021). Schule weiter denken. Was wir aus der Pandemie lernen. Berlin: Dudenverlag.
Kontakt
Fachliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Kai Maaz, +49 (0)69 24708-201
Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, +49 (0)221 470-4770
Presse:
Anke Wilde, +49 (0)69 24708-824
Frauke König, + 49 (0)221 470-4758