GoThink – Wirklich wahr? Wie sich Gesten auf das logische Denken bei Kindern auswirken
Das Projekt GoThink untersuchte, wie das Ausführen von ikonischen Gesten während der Satzverarbeitung das logisch-abstrakte Denken bei Kindern im Grundschulalter unterstützt und welche Rolle das Arbeitsgedächtnis dabei spielt.
Projektbeschreibung
Aktuelle Befunde zeigen, dass ikonische Gesten das Vokabellernen fördern. Jedoch weiß man noch wenig darüber, wie Gesten im Spracherwerb das logisch-abstrakte Denken in Echtzeit beeinflussen und welche Rolle das Arbeitsgedächtnis dabei spielt.
Ziel des Projekts war es, die neurokognitiven Mechanismen dieses Zusammenspiels in einem EEG-Experiment zu untersuchen. Hierbei lag der Fokus auf der Verarbeitung von Sätzen mit dem Wort einige, in denen verschiedene Mengen in Bezug zueinander gesetzt werden. Kinder und Erwachsene interpretieren solche Sätze häufig unterschiedlich. So ist z.B. der Satz Einige Elefanten haben Rüssel logisch wahr: Wenn alle Elefanten Rüssel haben, haben auch einige Elefanten Rüssel. Erwachsene lehnen diese Sätze aber häufig ab, da sie das Wort einige oft als 'einige, aber nicht alle‘ interpretieren: Einige Elefanten haben Rüssel, aber nicht alle Elefanten haben Rüssel. Diese Interpretation bezeichnet man als Implikatur. Da Kinder in bestimmten Entwicklungsphasen Implikaturen nicht oder nicht korrekt interpretieren, wurde in dem Projekt erforscht, ob die Gestik sie dabei unterstützen kann, Implikaturen in Echtzeit besser zu verstehen.
Untersucht wurden Schüler*innen der der ersten und zweiten Klassenstufe. Die Ergebnisse des Projekts bieten Anknüpfungspunkte für Förderung im Grundschulalter, die sich auf das Erlernen mathematischer Kernkompetenzen wie der Mengenlehre konzentriert.
Projektziele
Das Projekt erforschte zunächst, welche Gesten Kinder und Erwachsene bei der Äußerung von Sätzen mit Implikaturen verwenden. Daran anknüpfend sollten Verhaltens- und EEG-Daten erste Befunde zum Einfluss dieser Gesten auf das logisch-abstrakte Denken liefern.
Finanzierung
Kooperationen
- Goethe-Universität Frankfurt: Dr. Petra Augurzky (gemeinsame Projektleitung)
- Goethe-Universität Frankfurt: Prof. Dr. Cornelia Ebert
- DIPF: Prof. Dr. Garvin Brod
Publikationen
Augurzky, P., Franke, M., & Ulrich, R. (2019). Gricean expectations in online sentence comprehension: An ERP study on the processing of scalar inferences. Cognitive Science, 43(8):e12776. doi:10.1111/cogs.12776
Brod, G., Greve, A., Jolles, D., Theobald, M., & Galeano-Keiner, E. M. (2022). Explicitly predicting outcomes enhances learning of expectancy-violating information. Psychonomic Bulletin & Review. doi:10.3758/s13423-022-02124-x
Ebert, Ch., Ebert, C., & Hörnig, R. (2018). Vocabulary learning improves with interactive finger gestures. In Rothkopf, C., Balfanz, D., Galuske, R., Jäkel, F., Kersting, K., Macke, J., & Mohler, B. (Eds.), KOGWIS 2018: Computational Approaches to Cognitive Science. Proceedings of the 14th Biannual Conference of the German Society for Cognitive Science. TU Darmstadt.
Galeano Weber, E. M., Dirk, J., & Schmiedek, F. (2018). Variability in the precision of children’s spatial working memory. Journal of Intelligence, 6(1), 8. doi:10.3390/jintelligence6010008
Projektleitung
Dr. Elena Galeano WeberProjektdaten
Status: |
Abgeschlossenes Projekt
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Abteilung: | Bildung und Entwicklung |
Arbeitsbereich: | Entwicklung erfolgreichen Lernens |
Bildungsbereich: | Schule |
Laufzeit: |
07/2022 – 09/2024
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Finanzierung: |
Drittmittelprojekt
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Kontakt: | Dr. Elena Galeano Weber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin |