GREAT – Spiele, die eine effektive und affektive Transformation realisieren

Das internationale Forschungsprojekt untersucht, wie Spiele zur Förderung des sozialen Engagements von Bürger*innen und zur Erleichterung des Dialogs zwischen Bürger*innen und politischen Akteur*innen genutzt werden können. Inhaltlich geht es dabei um das Thema Klimaschutz.

Projektbeschreibung

Im Projekt GREAT („Games Realising Effective & Affective Transformation (in Societal and cultural domains)“) untersucht ein internationales Projekt-Konsortium, wie Computerspiele dafür genutzt werden können, den Klimaschutz zu verbessern. Das Ziel ist, bei Bürger*innen das Bewusstsein für die Herausforderungen zu erhöhen und der Politik Informationen bereitzustellen, wie Klimaschutz mehr an den Bedürfnissen der Gesellschaft ausgerichtet werden kann.

Im Projektteam verbinden sich Expertisen in Datenanalyse, Spieleentwicklung und Politikberatung. In Fallstudien werden die Forschenden den Einsatz von Spielen zur Erleichterung des Dialogs zwischen Bürger*innen und politischen Akteur*innen in den Ländern Österreich, Zypern, Deutschland, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich sowie in angeschlossenen Partnerorganisationen in China und Südafrika untersuchen.

Potenziale digitaler Spiele sollen mit Citizen-Science-Methoden kombiniert werden. Einerseits soll dieser Ansatz Bürger*innen dazu animieren, sich stärker mit Fragen und Problemstellungen in Zusammenhang mit dem Klimaschutz zu befassen. Andererseits sollen moderne Analyse-Tools strukturierte Informationen zu Wissensstand, Ideen und Anliegen der Spielenden zu diesen Fragen aufbereiten. Diese Übersichten können dann genutzt werden, um die Klimaschutzpolitik weiterzuentwickeln.

Die Forscher*innen erproben zwei unterschiedliche Spieleansätze:
(1.) Mit relativ einfach gehaltenen Quiz-Spielen auf Smartphones und Tablets lassen sich besonders hohe Nutzer*innenzahlen und damit Datenmengen generieren. Die Spiele sollen um Themen wie Transportwesen, Energie, Ernährung, Natur- und Bevölkerungsschutz oder die Entwicklung einer „grünen Wirtschaft“ kreisen.
(2.) Komplexere Spiele haben soziale Dilemmata zum Thema und werden von kleinen Gruppen gespielt, die damit eingehend qualitative Daten generieren. Auf diesem Weg lassen sich vertiefte Erkenntnisse über die Meinungen und Bedürfnisse der Bürger*innen gewinnen.
Ein wichtiger Aspekt der Citizen-Science-Methode besteht darin, die Spiele in einen authentischen Kontext zu stellen, sodass sich die Spielenden bewusst sind, dass ihre Aktivitäten Auswirkungen auf die reale Welt haben können.

Im Verlauf des Projekt sollen ein Open-Source-Methoden-Baukasten zum Erstellen geeigneter Spiele, ein frei zugängliches Analyse-Modul und mehrere Open-Access-Fachpublikationen entstehen.

Projektziele

Die Forschung und Innovationen des GREAT-Projekts werden neue Erkenntnisse über die Rolle der Spieleindustrie und nicht-kommerzieller kreativer Praktiken in der EU zum Nutzen der Gesellschaft liefern. Unsere Forschung wird Erkenntnisse über die Auswirkungen von Citizen Science Games auf die europäische Gesellschaft liefern, indem Fallstudien durchgeführt werden, die zeigen wie sich Spiele auf die Beteiligung der Bürger an der europäischen Gesellschaft auswirken. Evidenzbasierte Vorschläge und Anleitungen werden zeigen, wie Spiele den sozialen Zusammenhalt durch einen verbesserten Dialog zwischen Bürger*inenn und politischen Akteur*innen fördern können. Sie sollen einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung leisten und zur Förderung von sozialem Engagement und niedrigschwelliger politischer Beteiligung von Bürger*innen in der EU und Partnerländern beitragen.

Finanzierung

Kooperationen

  • Zentrum für soziale Interaktion (ZSI), Österreich
  • Frederick University, Zypern
  • Universidad Internacional De La Rioja SA, Spanien
  • University of Bolton, Großbritannien
  • Serious Games Interactive APS, Dänemark
  • Playmob Limited, Großbritannien
  • Beijing Normal University, China
  • Noordwes-Universiteit, Südafrika

Projektleitung

Prof. Dr. Hendrik Drachsler

Projektteam

Dr. Jane Yau

Projektdaten

Status:
Laufendes Projekt
Schwerpunkt: Transfer und Transferforschung
Abteilung: Informationszentrum Bildung
Arbeitsbereich: Educational Technologies
Bildungsbereiche: Hochschule, Wissenschaft
Laufzeit:
02/2023 – 01/2026
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Dr. Jane Yau, Habilitandin