Im Projekt InSel wird untersucht, wie gut Lehrkräfte internalisierende Symptome ihrer Schüler*innen erkennen können. Außerdem wird eine psychoedukative Intervention für Lehrkräfte hinsichtlich internalisierender Verhaltensprobleme bei Schulkindern entwickelt und erprobt.
Projektbeschreibung
Im Gegensatz zu externalisierenden Symptomen (z.B. aggressives Verhalten) werden internalisierende Symptome (z.B. Traurigkeit und Ängstlichkeit) von Personen im direkten Umfeld oft nicht als störend empfunden. Dadurch besteht das Risiko, dass sie nicht erkannt werden. Hilfsangebote für betroffene Kinder können in der Folge nicht greifen. Eine bedeutsame Rolle bei der Identifikation internalisierender Symptome könnten neben den Eltern die Lehrkräfte spielen. Diese beobachten die Kinder in einem Kontext, der von Leistungsdruck und sozialen Interaktionen geprägt ist, sodass sich dort die Symptome besonders stark manifestieren könnten.
Das Projekt nimmt diese besondere Rolle der Lehrkräfte bei der Identifikation internalisierender Symptome in den Fokus. Es besteht aus drei Teilen:
- der querschnittlichen Untersuchung der inkrementellen Validität der Lehrkrafturteile (d.h. ihr Mehrwert im Vergleich zu Selbstberichten) hinsichtlich internalisierender Symptome bei Fünft- und Sechstklässler*innen
- der querschnittlichen Erforschung des Einflusses von kindesbezogenen, lehrkraftbezogenen und schul(klassen)bezogenen Faktoren auf die Güte des Lehrkrafturteils
- der Entwicklung und Pilotierung einer psychoedukativen Intervention für Lehrkräfte zur Information über internalisierende Verhaltensprobleme bei Schüler*innen und deren Bewältigung
Projektziel
Ziel des InSel-Projekts ist es, zu untersuchen, wie gut Lehrkräfte internalisierende Symptome ihrer Schüler*innen erkennen und dabei mögliche moderierende Einflüsse zu identifizieren. Basierend auf dem Vorwissen der Lehrkräfte bezüglich internalisierender Symptome und den identifizierten Moderatoren wird darüber hinaus ein Konzept für ein Interventionsprogramm für Lehrkräfte erarbeitet und in einer Pilotstudie getestet.
Finanzierung
und Mittel des Franz Adickes Stiftungsfonds der Goethe Research Academy for Early Career Researchers (GRADE)
Kooperationen
- Technische Universität Dortmund: Prof. Dr. Janin Brandenburg (Co-Projektleitung)
- Justus-Liebig-Universität Gießen: Prof. Dr. Christina Schwenck (Co-Projektleitung)
Projektleitung
Projektteam
Projektdaten
Status: |
Laufendes Projekt
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Schwerpunkt: | Differenzielle Bildungsbedingungen und Bildungsverläufe |
Abteilung: | Bildung und Entwicklung |
Arbeitsbereich: | Entwicklung erfolgreichen Lernens |
Bildungsbereich: | Schule |
Laufzeit: |
11/2022 – 10/2025
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Finanzierung: |
Drittmittelprojekt
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Kontakt: | Dr. Linda Visser, Assoziierte Wissenschaftlerin |