Das DIPF will mit Wissen über Bildung – mit Forschung, Informationsinfrastrukturen und Transferaktivitäten – dazu beitragen, Herausforderungen für das Bildungswesen und für das Erforschen von Bildung zu bewältigen.

Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen müssen auf der Basis von gesichertem Wissen entscheiden und handeln können. Hierzu leistet das DIPF einen Beitrag. Die Forschungs- und Informationsinfrastrukturen des Instituts stellen auf digitalem Weg allen wissenschaftlichen, pädagogischen und bildungspolitischen Akteur*innen umfassende Informationen und Daten über Bildung bereit. Dabei ist das DIPF vor allem auch wichtiger Gesprächspartner und Ratgeber für Bildungspolitik und -verwaltung.

Zu den gesellschaftlichen Herausforderungen gehören die umfassende Digitalisierung von Wissens- und Bildungsangeboten sowie ihrer Nutzungsmöglichkeiten, eine gerechte Teilhabe an Bildung, die weitere Verbesserung von individuell angepassten Förderangeboten sowie Bildungsangebote, die die gemeinsame Verantwortung gegenüber anderen und der Erde nachhaltig stärken.

Bildungsmonitoring

Mittels kontinuierlichem Bildungsmonitoring sammeln die Wissenschaftler*innen am DIPF Daten zum Bildungswesen, beobachten und analysieren Veränderungsprozesse und koordinieren das zentrale Instrument des Bildungsmonitorings in Deutschland: den Nationalen Bildungsbericht. Seit 2006 ist das DIPF für die Koordination der nationalen Bildungsberichterstattung zuständig und unterstützt Politik und Verwaltung dadurch wesentlich dabei, die Rahmenbedingungen für Bildung bundesweit zu verbessern.

Bildungsbericht 2024

Forschung zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen

Im Kontext der weltweiten Covid-19-Pandemie sind neben der Veröffentlichung zahlreicher Dossiers zum Beispiel folgende Projekte zu nennen:

  • PACO – Psychologische Anpassung an die Covid-19-Pandemie
  • S-CLEVER – Schulentwicklung vor neuen Herausforderungen
  • STECCO – Start in die tertiäre Bildung während der Corona-Krise: Chancen und Herausforderungen

In verschiedenen Arbeitsbereichen seines Instituts beschäftigt sich das DIPF zudem mit künstlicher Intelligenz (KI) und Softwareentwicklung. Im Projekt ML2MT steht die Interaktion von Mensch und Künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich im Mittelpunkt. Um herauszufinden, wie Menschen und Maschinen gemeinsam neues Wissen erarbeiten können, werden die Grundlagen maschinellen Lernens erforscht, die den Wissensaustausch zwischen ihnen ermöglichen.
Das Team des Projekts HyTea entwickelt einen multimodalen Tutor, der es Lernenden durch KI-generiertes Feedback ermöglicht, selbstständig ihre Präsentationsfähigkeiten zu trainieren. Dabei achten sie besonders darauf, dass die Künstliche Intelligenz mit ethischen Werten übereinstimmt.

Auch Herausforderungen wie Bildungsungerechtigkeit oder der Umgang mit Fakten bzw. Fake News werden in Projekten bearbeitet. So untersucht das Projekt EABU – Entstehung und Abbau von Bildungsungleichheiten im Kindes- und Jugendalter, wie Bildungsungleichheiten entstehen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändern und welche Chancen und Risiken sich durch die Digitalisierung für den Abbau von Bildungsungleichheiten ergeben. Im Projekt GEN-CORE – Generisches kritisches Denken in Online-Lernumgebungen in der Hochschulbildung wird die Fähigkeit von Studierenden erfasst, Informationen im Internet zu finden, zu bewerten und aus ihnen kohärente Argumente zu bilden.

Internationale Bildungsvergleichsstudien

Aufgrund seiner Expertise im Bereich der Large-Scale-Assessments und seiner langjährigen Erfahrung im Management dieser Erhebungen leistet das DIPF zentrale Beiträge zu wichtigen internationalen Studien. An den PISA-Erhebungen beteiligt sich das Institut beispielsweise seit 2009 mit wechselnden Aufgaben.

Wissenschaftliche Expertise und Beratung

Die Wissenschaftler*innen am DIPF nehmen regelmäßig an Konferenzen, Tagungen und Debatten teil und stehen nach Möglichkeit gern als Referierende oder Interviewpartner*innen zur Verfügung. Ausführliche Informationen zu den Forschungsarbeiten am DIPF gibt es im Tätigkeitsbericht.

Das DIPF koordiniert das interdisziplinäre Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN), in dem sich mehr als 25 Institute zusammengeschlossen haben, um den interdisziplinären Austausch zu stärken und ihre Expertise zu bildungspolitischen Fragen zusammenzuführen.

Aktuelles

28.06.2022 Medienbericht

Lehrkräftemangel, Bildungsungleichheit, Coronafolgen: der nationale Bildungsbericht in den Medien

Der aktuelle nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2022“, der sich in seinem Schwerpunktkapitel dem Lehrpersonal widmet, hat ein breites Medienecho hervorgerufen. Vorgestellt worden ist der Bericht in einer Pressekonferenz am 23. Juni von KMK-Präsidentin Karin Prien, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und dem Sprecher der Autor*innengruppe des Bildungsberichts, Prof. Dr. Kai Maaz. Der Lehrkräftemangel und die Bildungsungleichheit waren in der Medienberichterstattung die vorherrschenden Themen.
19.04.2021 Pressemitteilung

Corona als Brennglas für die Herausforderungen des deutschen Bildungssystems

Wie muss Schule weiterentwickelt werden, damit sie ihren gesellschaftlichen Auftrag auch in Zukunft erfüllen kann? In dem jetzt erschienenen Buch „Schule weiter denken. Was wir aus der Pandemie lernen“ gehen Bildungsexpert*innen dieser Frage nach. Dabei befassen sie sich mit Themen wie dem digitalen Lernen, dem Bildungsföderalismus und der Autonomie von Schulen, die gerade durch die Covid-19-Pandemie ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte gerückt sind. Herausgegeben wurde das Buch von Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation) und Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache).
28.01.2021 Pressemitteilung

Schulen in sozial herausfordernder Lage nachhaltig unterstützen

Erhöhter Sprachförderbedarf, große Personalfluktuation, armutsgefährdete Elternhäuser: Das sind nur einige der erschwerten Bedingungen, unter denen Schulen in sozial herausfordernder Lage arbeiten. Im Ergebnis fallen die Leistungen der dortigen Schüler*innen vergleichsweise schlechter aus. Ein neuer Forschungsverbund will dieser Bildungsungleichheit nun bundesweit entgegenwirken. Unter dem Titel „Schule macht stark – SchuMaS“ erarbeiten Wissenschaftler*innen von 13 Institutionen gemeinsam mit insgesamt 200 Schulen entsprechende Maßnahmen. Das Vorhaben ist Teil einer gemeinsamen Bund-Länder-Initiative und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
10.11.2020 Pressemitteilung

„Für die Digitalisierung der Bildung braucht es ein strategisches Gesamtkonzept“

In einer aktuellen Stellungnahme weist das Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) darauf hin, dass die derzeitigen Anstrengungen zur digitalen Wende an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zwar zu begrüßen sind, sie jedoch zu zögerlich geschehen und zudem die Gefahr bergen, dass sie zu kurz greifen. Das Netzwerk empfiehlt, die Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass sie den vielschichtigen Chancen und Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Medien in der Bildung gerecht werden. Das Positionspapier wurde vorab dem Bundesbildungsministerium, den Ministerpräsident*innen und Bildungsminister*innen der einzelnen Bundesländer sowie der Kultusministerkonferenz zugesandt.

Bildquellen
Banner: v. l. n. r.: @DIPF